Sorbitintoleranz

Unverträglichkeit von Zuckeralkoholen

Was ist eine Sorbit Intoleranz?

Sorbit (oder Sorbitol, E 420) ist ein Zuckeraustauschstoff und wird beim gesunden Menschen durch die Darmwand ins Blut aufgenommen und dann in der Leber abgebaut wird. Ist diese Aufnahme im Darm gestört oder nur teilweise möglich, so spricht man von einer Sorbitmalabsorption. Kommt es zu den üblichen Symptomen wie Durchfall, Blähungen oder Bauchkrämpfen, so spricht man von einer Sorbitintoleranz.

Die Symptome stammen von Bakterien im Darm, die das nicht aufgenommene Sorbit weiterverarbeiten und dabei Gase und andere Stoffe produzieren. Sorbit in größeren Mengen führt auch bei gesunden Menschen zu Durchfällen. Lebensmittel, in denen der Anteil an Zuckeraustauschstoffen wie Sorbit bei mehr als 10% liegt, tragen deshalb den Warnhinweis „kann bei übermäßigem Verzehr abführend wirken“.

Menschen mit  einer Opens internal link in current windowFruktoseintoleranz sollten ebenfalls auf Sorbit verzichten, da es im Verdacht steht, die GLUT-Transporter zu hemmen und so die schon eingeschränkte Fruktoseaufnahme noch weiter verschlechtert. In der Dauerernährung sollte man immer wieder kleine Sorbitmengen testen, da eine vollständiger Verzicht von Sorbit das Problem meist nur verschärft. Dies ist jedoch individuell unterschiedlich und es gibt bislang keine verlässlichen Studien hierzu.

Diagnose: Wie erkenne ich eine Sorbitintoleranz?

Zu allererst sollte man ein Öffnet externen Link in neuem FensterErnährungs- und Symptomtagebuch führen, damit der Arzt Hinweise auf die nachfolgenden Untersuchungen bekommt. Wie bei Opens internal link in current windowLaktoseintoleranz und Opens internal link in current windowFruktoseintoleranz ist auch hier ein Atemtest die beste Methode zur Diagnose. Die beiden ersten Intoleranzen werden am häufigsten durchgeführt, daher wird auf den Sorbit-Test gerne vergessen. Seien Sie daher ein aktiver Patient, der diesen Test einfordert, wenn Sie auf Grund Ihres Ernährungstagebuchs der Meinung sind, auch an Sorbitintoleranz zu leiden.  

Vor der Diagnose sollten Sie keinesfalls Diät halten. 

Behandlung der Sorbitintoleranz

Am besten Sie verzichten auf sorbithaltige Speisen. Die Menge an Sorbit die vertragen wird, ist individuell sehr unterschiedlich. Daher sollte jeder Betroffene die gerade noch verträgliche Menge an Sorbit durch individuelles Austesten herausfinden.

Haben Sie keine Angst vor Folgeschäden: gelegentliche Diätsünden haben neben den unangenehmen Akut-Symptomen keine bleibenden Schäden zur Folge.

Folgende Nahrungsmittel enthalten häufig Sorbit:

  • Zuckerfreie Kaugummis und Bonbons
  • Trockenfrüchte (inkl. Rosinen); oft über 5g/100g
  • Pflaumen (1,5g/100g)
  • Birnen (2g/100g)
  • Äpfel (0,5g/100g)
  • Aprikosen (Marille; 0,8g/100g)
  • Pfirsiche (0,9g/100g)
  • Diabetikerprodukte und Diabteikesüße
  • abgepackte Desserts wie Kuchen, Nussschnecken, Muffins, Plätzchen, …
  • Speiseeis
  • Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel

E-Nummern die zu meiden sind

  • E 420 Sorbit
  • E432 Polyoxyethylen-sorbitan-monolaurat (Polysorbat 20) Polysorbate, Emulgatoren
  • E433 Polyoxyethylen-sorbitan-monooleat (Polysorbat 80)
  • E434 Polyoxyethylen-sorbitan-monopalmitat (Polysorbat 40)
  • E435 Polyoxyethylen-sorbitan-monostearat (Polysorbat 60)
  • E436 Polyoxyethylen-sorbitan-tristearat (Polysorbat 65)
  • E491 Sorbitanmonostearat
  • E492 Sorbitantristearat
  • E493 Sorbitanmonolaurat
  • E494 Sorbitanmonooleat
  • E495 Sorbitanmonopalmitat

Unbedenkliche E-Nummern

E 202 und E 203 (Kalium- oder Kalziumsorbat) sind Salze der Sorbinsäure und als solche unbedenklich

Spezialfall Zahnpasta und Mundspülung

Zahnpasta (und Mundspülung) enthält fast immer Sorbit. Da Sie die Zahnpasta aber nicht schlucken, ist dieses Sorbit unbedenklich.
Zu bedenken ist dieses Sorbit nur bei Menschen, die große Mengen an Zahnpasta schlucken (z.Bsp Kinder).

Sorbitintoleranz: Was kann ich noch essen?

Unsere Öffnet internen Link im aktuellen FensterDatenbank kann auch bezüglich Sorbit gefiltert werden.

Wenig Sorbit enthalten folgende Obstsorten

  • Ananas
  • Avocado
  • Banane
  • Beeren wie Brombeere, Johannisbeere, Preiselbeere, Stachelbeere
  • Grapefruit
  • Hagebutte
  • Holunderblüte und Holunderdolde
  • Honigmelone
  • Kirsche
  • Kiwi
  • Limette
  • Mandarine
  • Mango
  • Mirabelle
  • Olive
  • Orange
  • Quitte
  • Sanddorn
  • Wassermelone
  • Zitrone

 Wenig Sorbit enthalten folgende Gemüse:

  • Artischocke
  • Aubergine
  • Broccoli
  • Erbsen
  • Fenchel
  • Getreide (Nudeln, Gries, ...)
  • Grünkohl
  • Kartoffeln
  • Kohlrabi
  • Mangold
  • Meerrettich
  • Okra
  • Oliven
  • Paprika
  • Pastinake
  • Radieschen
  • Reis
  • Salate (grüne Salate)
  • Spargel
  • Spinat
  • Zwiebeln

Wenig Sorbit enthalten außerdem:

  • unverarbeitetes Fleisch
  • Fisch
  • Eier
  • Pflanzenöle
  • Kräuteressig - Zutatenliste beachten!
  • Salz
  • Pfeffer
  • frische Kräuter

 

Quellen u.a.:

1) „Der kleine Souci-Fachmann-Kraut“, Lebensmitteltabelle für die Praxis; WVG; ISBN 3- 8047- 1142-1
2) nmidb.de eigene Datenbank
3) http://www.zusatzstoffe-online.de